Deutsche Sprache, schwere Sprache

„Kannst du mir ein Obst sagen?“

„Die Trauben“, sagt ein Junge, und rollt dabei das R.

„Apfel“, sagt ein Mädchen in der letzten Reihe.

„Mit Artikel“

„Das … die …“, sucht das Mädchen nach der Lösung.

„Die Orange, die Birne, die Erdbeere, aber der Apfel. Warum? Keine Ahnung“, sagt Heidi Rajamäe-Volmer und zuckt mit den Schultern.

Deutsche Sprache, schwere Sprache, steht auf einem Blatt Papier an der Wand, darunter Bilder von Eierkuchen, Kartoffelsalat und Erbsensuppe. Rezepte in wackeliger Kinderschrift, neben einer Deutschlandkarte.

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Wie ich versuchte Estnisch zu lernen

Mina, sina, tema, sagt Britt, meine Lehrerin und bewegt dazu ihre Hände: zu sich, von sich weg, zur Seite. Es ist die Eselsbrücke, die mir ich, du, er/sie/es leichter machen soll. Es funktioniert. Aber eigentlich verwenden alle nur die Abkürzungen, ma, sa, ta.

Meie, teie, nemand, wir, ihr, sie, geht es weiter. Schreibt man Teie groß, heißt es Sie – auch im Estnischen gibt es diese formelle Anrede.

Meie Tartu, habe ich kürzlich auf einem Plakat des Stadtmuseums gelesen. Wir Tartu? In dem Fall bedeutet es unser, sagt Britt.

Seit ich in Tartu bin, versuche ich etwas von der Sprache zu lernen. Weil ich es spannend finde, weil ich ein bisschen verstehen möchte was die Leute reden, weil Sprache Teil der Kultur ist. Die meisten rechnen dir das hoch an, wenn du versucht Estnisch zu sprechen, sagt Britt.

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